Was genau ist eigentlich Floortime? Bei Floortime handelt es sich nicht einfach um eine weitere Methode oder Kurzfortbildung, die man hin und wieder auch mal anwenden kann, – sondern um eine HALTUNG mit einem ganzheitlichen Menschenbild. DIRFloortime beschreibt eine beziehungsorientierte partnerschaftliche Haltung, die auf das Kind oder Gegenüber als gleichwertigen Kommunikationspartner eingeht und es dort abholt, wo es sich emotional und entwicklungmäßig gerade befindet, um es in seiner bestmöglichen Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. 

Dabei interessiert sich ein Floortimer aktiv dafür, wie das Kind oder Gegenüber seine Welt erlebt, was in seinem Inneren an Ideen, Vorstellungen, Gefühle, Vorlieben und Intentionen abläuft. Im Vordergrund steht immer der Fokus auf bestehenden Kompetenzen des Kindes, seine Interessen und wie es die Welt erlebt, d.h. nicht darauf, ihm beizubringen, was es nicht kann, tut oder machen soll. Denn dies läßt sich auf andere Weise viel besser durch eigene Erfahrungen erlernen. 

Hiermit steht eine DIRFloortime-Perspektive im eindeutigen Gegensatz zu der üblichen defizit-orientierten und hierarchischen Haltung, deren Menschenbild darin besteht, dass ein genau Bescheid wissender Experte die Defizite seines unwissenden Klienten korrigiert und ihn auf diese Weise verbessert. Denn sind wir als Mensch jemals wirklich Experten, die wirklich Bescheid wissen können? Sind wir nicht immer auf die Mithilfe unseres Gegenübers angewiesen, auf gegenseitiges Verständnis, Kooperation und Flexibilität

Was in Floortime ‚der Führung des Kindes folgen‘ genannt wird, bedeutet auch nicht, passiv einfach nachzumachen, was immer das Kind macht oder tut, mag oder will.​ Denn wir folgen gleichzeitig der Führung des DIRFloortime Entwicklungs-Modells, das uns mit seiner Beschreibung der Funktionalen Emotionalen Entwicklungskapazitäten eine klare Orientierung bietet, um Kind oder Gegenüber ständig angemessen einschätzen zu können:

  • Wo ist das Kind gerade entwicklungsmäßig?
  • Und was braucht es dort gerade von uns, um sich so optimal wie möglich in die richtige Richtung entwickeln und die Entwicklungsleiter hochklettern zu können?
  • Welche Hemmnisse liegen ihm vielleicht im Weg und behindern seine bestmögliche Weiterentwicklung, und wie können wir diese umschiffen, nutzen oder verwandeln?

Mit einem solchen von Offenheit geprägten Verständnis des individuellen Profils des Kindes können wir dann seine Interessen nutzen, um ihm eine Art Räuberleiter anzubieten und mit uns und seiner Umwelt freudig in Kontakt zu kommen und das Kind zu fördern.

Manche Kinder lassen sich gerne über interaktives Spiel abholen und lieben es, dass sich jemand (endlich mal) für ihre Interessen und Vorlieben interessiert​, uns lassen uns gerne mit machen und mitspielen. Bei den ‚frühen Kindern‘ mit autistisch-ähnlichen Verhaltensweisen, deren Interesse oft bei ihren sensorischen Selbstentzückungsverhaltensweisen verharrt, bedeutet Floortime häufig Wege zu finden, das Kind dazu zu bewegen, seine eigenen Hände mehr zu nutzen, um durch Greifen und Begreifen neue Erfahrungen über sich und die Welt zu sammeln und mit der Außenwelt in Verbindung zu treten. Denn die Fähigkeit zu begreifen und zu verstehen kann ein Kind nur das eigene aktive und konkrete Greifen von Dingen in seiner Umwelt mit seinen eigenen Händen in endlosen Variationen unter vollem Einsatz entwickeln. Und nur auf diese Weise lernt ein Kind seinen eigenen Körper kennen und sich selbst als ein kompetenter Jemand, der in Beziehung gehen kann mit anderen Menschen und vielfältigen Umweltsituationen

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