Wußtest du, daß Spielzeugregale die Sprachentwicklung fördern? Alles hat seinen Platz, statt in einer großen Kiste zu verschwinden oder irgendwo herumzustehen. Alles, was seinen Platz hat, hat einen Namen. Da gibt es die kleinen Teile, die sich gerne in Kategorien zusammenfinden, wie Lego, Holzklötze, Tiere, Spielfiguren, Autos. Davon gibt es dann oft große und kleine Autos, Tiere, Spielfiguren usw. Diese fühlen sich auch mit ihrer ‚Familie‘ am wohlsten, vor allem wenn es  ein passendes kleines oder größeres Zuhause ist. Dafür brauchen wir geeignete Behälter wie Kisten, Schachteln, Dosen, Körbchen, usw. am besten mit Deckeln. Denn jedes Spielzeug braucht ein Zuhause, muß wissen, wo es hingehört, und fühlt sich am wohlsten mit einem schützenden Dach über dem Kopf. 

Und schon hat uns das Regal nicht nur eine große Menge an Vokabular geschenkt, sondern auch eine grammatische Ordnung mit Form und Struktur,  und so schafft es ohne unser großes Zutun schon seine eigenen Sätze, z.B. was wohin und was zusammengehört, oder nicht (die Autos wollen selten mit den wilden Tieren in derselben Kiste wohnen!), wo der Deckel wohl ist, ob die Schmuckschachtel mit den Perlen oben oder unten hingehört, oder auf die Legokiste gelegt oder daneben gestellt wird. Hierbei wird die Vorstellungsfähigkeit geübt, die notwendig ist für die Entwicklung von Sprache und symbolischem Spiel. Wenn jetzt die Kiste selber noch zu sprechen beginnt ‚Hey, wo sind denn alle meine Autos? Die sollen jetzt mal nach Hause kommen! – Und krieg ich denn noch meinen Deckel, mir wird schon ganz kalt! Ichb bin schon ganz müde und will endlich wieder zurück auf meinen Platz im Regal und schlafen. Gute Nacht!‘, dann sind wir schon mitten drin im symbolischen Spiel mit spielerischer Kommunikation und ein bisschen wohltuendem Quatsch machen und Spaß miteinander haben. 

Jedes Spielzeugregal braucht außerdem immer ein hohes Regalbrett, wo die Behälter mit Sand oder Linsen zum Spielen wohnen oder zerbrechliche oder krachmachende Spielmaterialien, die nur Mama/Papa zugänglich sind. Sie schaffen also ein Problem und fordern Interaktion: das Kind muß einen Erwachsenen finden und ihm klarmachen, ob mit Gesten oder Worten, was es möchte, und ihn darum bitten, ihm zu helfen. Ein gut ausgestattetes Spielzeugregal, das auch Dinge außer Reichweite beherbergt, ist also im Grunde ein logopädisch versierter interaktiver Kommunikationspartner, der dem Kind effektiv mit seiner Sprachentwicklung hilft, Sicherheit schafft, das Zimmer vom Chaos befreit und ein Gefühl der allgemeinen Erleichterung mit sich bringt.

Und schon verwandelt sich das leidige Aufräumgequengel der Erwachsenen oder die Verweigerung des Kindes in eine gemeinsame Interaktion und sinnvolles Spiel, um unsere Freunde, die Spielsachen, nach Hause in ihre jeweiligen Behälter und Wohnorte (Regalplätze) zu begleiten, voller therapeutischem und (logo-)pädagogischem  Nutzen!

Das Regal, über das wir gesprochen hatten, ist gestern gekommen. Und es war genau, wie du gesagt hattest. Friedel gefiel es sofort. Ich konnte kaum glauben, wie interessiert er war, Spielsachen nicht nur herauszunehmen, aber vor allem auch wieder einzuräumen. Sogar die Deckel für die verschiedenen Behälter waren ihm wichtig, und er hat danach gesucht. Ich brauchte es ihm noch nicht mal zu zeigen. Wir hatten so etwas zwar noch nie gemacht. Aber es war, als ob das Regal und die Kisten, Schachteln und Dosen eine Sprache sprachen, die er sofort verstand. Ich brauchte ihm nur die Kiste mit den Autos zeigen, und schon ist er losgezogen, um einen Deckel zu holen. Der erste paßte nicht. Also versuchte er einen anderen. Mir kamen fast die Tränen, ihn so fokussiert und bemüht zu sehen. Es war das erste Mal, daß wir so problemlos miteinander gespielt haben. Denn normalerweise ist es so schwer, ihn in irgendeine gemeinsame Aktivität mit einzubeziehen. Und jetzt hilft mir das Regal, wenn mir nichts einfällt, und gibt mir Ideen. Ich wäre selber nie auf die Idee gekommen, daß Aufräumen so eine perfekte Gelegenheit für interaktives miteinander Spielen sein könnte. Friedel findet das wiedereinräumen fast noch interessanter als das rausziehen! (Mutter von Friedel (4 Jahre)

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