Türme aus Bauklötzen zu bauen ist eine Beschäftigung, die von den Erwachsenen oft begrüßt und als fortgeschritten angesehen wird. Aber Kinder (und Erwachsene), die sich für das Bauen von Türmen begeistern, neigen dazu, bei dieser Idee stecken zu bleiben und tun sich häufig schwer damit, ihre Vorstellungskraft auf die vielen anderen kreativen Möglichkeiten auszudehnen, mit denen Klötze oder andere Materialien verwendet und in Mustern und endlosen Variationen kombiniert werden können. 

Als Franklin mit 4 Jahren zu uns in den Kindergarten kam, war es für ihn und uns alle sehr schwierig. Wir konnten ihn überhaupt nicht erreichen. Er rannte nur hektisch (oder panisch?) hin und her und spuckte dabei in die Luft. Mit Gegenständen hatte er nur eine einzige Idee: sie zu Türmen zu stapeln und dabei in die Hände zu klatschen. Wenn ihm irgendjemand dabei in den Weg kam, dann kratzte und biss er und spuckte ihm direkt ins Gesicht. Um diese Situationen zu vermeiden, mussten wir alle Spielsachen wegpacken, d.h. jetzt gibt es nichts, mit dem er spielen und neue Erfahrungen sammeln könnte. (Becky, Kindergärtnerin)

In Wirklichkeit stellt das Bauen eines Turms aus Bauklötzen eine sehr begrenzte Form des Lernens dar, denn Dinge ordentlich aufeinander zu stapeln erfordert relativ wenige und sehr präzise Bewegungen, die Geschicklichkeit erfordern. Statt sich zu überlegen ‚Was könnte man/ich alles mit diesen Materialien machen?‘ steht eine ganz bestimmte Vorstellung und Erwartung im Vordergrund, d.h. das Fertigstellen des Turms und die Aufregung, ihn umzuwerfen oder zusammenstürzen zu sehen, um dann die gleiche Erfahrung und Aufregung mit möglichst wenigen Variationen zu wiederholen.

Aber dies beeinträchtigt die Erfahrungsmöglichkeiten des Kindes, da der Schwerpunkt auf der minimalen Bewegung des präzisen Stapelns und der anschließenden Aufregung liegt, und darauf, die Erfahrung so vorhersehbar und gleich wie möglich zu halten, anstatt neuer Erfahrungen über die verschiedenen Eigenschaften verschiedener Gegenstände.

Die vielfältigen Erfahrungen, die mit dem Aufhäufen einhergehen, sind genau das Gegenteil, da sie das grundlegende allgemeine Verstehen des Kindes von der Welt und wie Dinge sich verhalten, mit endlosen Variationen erweitern. Mit diesem Verständnis im Hinterkopf ist es ratsam, sich mit Kindern mit Entwicklungsverzögerungen nicht darauf zu konzentrieren, Türme zu bauen, oder ihnen dies beizubringen, sondern sich von der Frage leiten zu lassen: ‚Was lässt sich sonst noch alles mit diesen Materialien machen? Und wie variationsreich lassen sie sich mit anderen Dingen variieren?‘

 

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